76
I. West-uropa.
Mittelländische Meer und an Spanien, wo die Pyre-
näen eine natürliche Gränze machen und gegen Westen
an das.atlantische Meer, wovon der Theil hier
zwischen Frankreich und Spanten das Discayische
Meer heißt.
Seine größte Ausdehnung von Süden gegen Nor-
den hat Frankreich, von dem östlichen Endpunkte der
Pyrenäen bis zur Nordsee, und von Westen gegen
Osten von dem Endpunkte der in das Atlantische Meer
vorspringenden Halbinsel bis zum Rhein. Die Größe
beträgt 10,000 Qmeilen. Der Boden ist mehr eben
als gebirgig, nur im Süden und Osten des Landes
finden sich Gebirge, worunter an der Spanischen
Gränze die Pyrenäen, mit dem Montperdu (spr.
Mongperdü), einem der höchsten Verge derselben; die
Sevennen, nördlich vom östlichen Theile der Pyre,
näen, und westlich von dem Rhone, die sich zuletzt auf
der Oftfeite der Loire endigen; die Alpen, östlich vom
Rhone, die hier in der Nähe des Mittelländischen
Meeres Meeralpen und nördlich davon Cotti sch e
Alpen heißen, welche letzten die höchste Gebirgsgegend
Frankreichs bilden; das Juragebirge, längs der
Gränze Frankreichs und der Schweiz, vom Genfersee
bis dahin, wo der Rhein Frankreichs Gränze macht;
die Vogesen, eine nördliche Fortsetzung des Jurage-
birges, auf der Westseite des Rheins; und die Ar den,
nen, das nördlichste Gebirge Frankreichs, auf der
Westseite der Maas. Frankreich hat seine Hauptab-
dachung gegen Nordwest.
Die Hauptströme sind: 1) die Garonne, wel-
che in den Pyrenäen entspringt, und nach der Aufnah-
me der D o r d o g n e, von wo sie den Namen Gironde
erhält, in das Discayische Meer sich mündet; 2) die
Loire (spr. Loahr), deren Quelle in den Sevennen ist,
und welche südlich von einer in da- Atlantische Meer
vorlaufenden Halbinsel, in das letztere Meer sich ergießt;
3) die Seine (spr. Sähne), welche nördlich von den
Sevennen entspringt, so wie die beiden erster» einen
nordwestlichen Lauf hat, und dem Kanäle zufließt; 4)
die Schelde, der nördlichste Hauptfluß Frankreichs,
welcher westlich an den Ardennen entsteht, und nach
Belgien fließt; 6) die Maas, welche ihren Ursprung
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: West-uropa Spanien Frankreich Frankreich Nordsee Atlantische Rhein Spanischen Frankreichs Frankreichs Schweiz Rhein_Frankreichs Rheins Frankreichs Maas Frankreich Nordwest Sevennen Frankreichs Belgien
84
Ii. Mitteleuropa.
eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker-
baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer
hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen,
Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd-
lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der
Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden
große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene
Metalle und viele Steinkohlen besitzen.
Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio-
nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen
mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der
französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten.
Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün-
ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch-
gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel.
Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder-
landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete,
getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat,
macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er-
ster König Leopold I. heißt.
Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich
von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und
hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen
königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In
der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt
nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. —
Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der
Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant-
werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens,
nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen
vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik
kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd-
östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie
sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000
Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre
verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und
noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge-
hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel-
len berühmt.
Die Niederlande.
Sie liegen östlich von England, von dem sie durch
die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült,
getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch-
land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Die Schweiz.
87
anfängt, hat einen neu angelegten Hafen. Nördlich von da liege
die Insel Lexel. — Groningen, Stadt, westlich vom Meer-
busen Dollart und südlich von der Nordsee, an der schiffbaren
Hunse, hat eine Universität. Utrecht, Stadt, südlich von der
Zuydcrsee und südöstlich von Amsterdam, am alten Rhein und
an dem sich davon absondernden Arme, die Vecht genannt, hat
eine Universität. — Ley d cn,'Stadt, westlich von Utrecht,
südlich vom Haarlemer Meer und in der Nähe der Nordsee,
am Rhein, hat eine berühmte Universität. — Haag, Stadt
und Residenz des Königs, südwestlich von Leiden und in der Nähe
der Nordsee, hat 56,000 Einwohner. — Rotterdam, große
und wichtige Handelsstadt, südöstlich von Haag, an der Mcrwe,
welchen Namen hier die Maas führt, ist von vielen Kanälen
durchschnitten und hat zahlreiche Fabriken und 80,000 Einwoh-
ner.— Dortrecht, Handelsstadt, südöstlichsvon Rotterdam, liegt
an der Mcrwe, wie hier die Maas heißt.
Die Schweiz.
Dieses von allen Meeren entfernte Land, gränze
gegen Norden und Osten an Deutschland, gegen Süden
an Italien, und gegen Westen an Frankreich. Es har
zum Theil Naturgränzen, nämlich den Rhein und den
Bodensee, auf einer Strecke gegen Deutschland, die Al-
pen und den Genfersee gegen Italien und das Zurage»
birge gegen Frankreich.
Seine größte Ausdehnung von Westen gegen Osten
hat es da, wo im Westen der Genfersee sich ausbrei-
tet, und im Osten die Deutsche und Italienische Gränze
zusammenstoßen und wird gegen Norden zu schmäler.
Die Größe beträgt nur 70ü Qmeilen.
Die Schweiz ist das höchste und gebirgigste Land
Europas, besonders thürmen sich im südlichen Theile die
höchsten Gebirge auf, welche unter dem Namen der
Alpen bekannt sind, und das höchste ausgebreitetste
Gebirge unsers Erdtheiles ausmachen und sich nicht allein
über die Schweiz, sondern auch nach Italien und Frank-
reich, Deutschland und einen Theil der Türkei ausbrei-
ten. Der Mittelpunkt dieses Gebirges ist der St.
Gotthard, in der Nähe der Quellen des Rhone und
des Rheins, von wo die Hauptketten der Schweizeri-
schen Alpen auslaufen, nämlich gegen Südwesten in
zwei Reihen und zwar nördlich von dem Rhone die
Berner Alpen und südlich von demselben, die Gränze
der Schweiz und Italiens bildend, die Lepontischen
und Pennini scheu Alpen; und gegen Osten bis da-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Groningen Nordsee Amsterdam Rhein Utrecht Nordsee Rhein Nordsee Rotterdam Rotterdam Deutschland Italien Frankreich Rhein Deutschland Italien Frankreich Europas Italien Deutschland Rheins Italiens
78
Westeuropa.
Künsten und Wissenschaften weit gebracht, so wie auch
ihr Hände! ausgebreitet ist.
Frankreich ist ein Königreich, wozu auch noch eine
Italienische Insel (Corsica) und einige Besitzungen in
Afrika, Asien und Amerika gehören, worunter die in
Amerika die meiste Wichtigkeit haben. Der jetzige Kö,-
nig heißt Ludwig Philipp i.
a) im nordwestlichsten Theile: Paris, die Haupt-
stadt und Residenz des Königs, eine der größten und merkwür-
digsten Städte Europas', hu beiden Seiten der Seine, hat mit
den Vorstädten 5 Meilen im Umfange, wichtige Fabriken, eine
Universität, eine der größten Bibliotheken und Kunstsammlungen,
30,000 Häuser und fast 800,000 Einwohner. Das prachtvolle
königliche Schloß heißt die Tuilcrien; andere besonders merk-
würdige Gebäude sind das Louvre, das Palais royal (palä royal)
das große Jnvalidenhaus. —Verfailles (spr. Wcrsalj), Stadt
in der Nähe von Paris und südwestlich von derselben, mit einem
prachtvollen königlichen Schlosse. — Nantes (Nangt), südwest-
lich von Paris, große wichtige Handelsstadt an dem rechten Ufer
der Loire, unweit ihrer Mündung, hat 80,000 Einwohner. —
Brest, nordwestlich von Nantes, feste Seestadt an einer Bai
des Atlantischen Meeres, am westlichsten Ende Frankreichs, ist
ein wichtiger Kriegshafen. — Rouen, große Handelsstadt nord-
westlich von Paris und an der Seine, 88,000 Einwohner. —
Calais, feste Seestadt, an der gleichnamigen Meerenge, über
welche hier die gewöhnliche Ueberfahrt nach England ist, liegt
nordöstlich von Rouen. — Lille, südöstlich von Calais, große
Stadt und wichtige Festung an der Deule (Döl), einem Neben-
flüsse der Schelde, unterhält viele Fabriken und hat 70,000 Einwohner.
b) im nordöstlichen Theile: Rheims, Stadt nord-
östlich von Paris, an der Vesle, im Flußgebiete der Seine, ist
merkwürdig, weil in der dasigen Domkirche sonst die Könige von
Frankreich gesalbt wurden. — Metz, Stadt und starke Festung
im Flußgebiete des Rheins, an der Mosel, liegt östlich von Rheims.
Nancy (spr. Nangßi), eine der schönsten Städte Frankreichs,
südlich von Metz, an der Meurthe, die nördlich davon in die
Mosel fließt, liegt westlich von den Vogesen. — Straßburg,
große Stadt und starke Festung, V2 Stunde vom Rhein, östlich
vom Bogesengebirge, in einer fruchtbaren Ebene, an den Flüssen
Breusch und Iii, hat eine Universität und eine merkwürdige Kir-
che, der Münster genannt, mit dem höchsten Thurme der Erde
und 50,000 Einwohner.
c) im süd östlich kn Theiler Lyon, nächst Paris die
größte Stadt in Frankreich, südwestlich von Straßburg, am Rho-
ne, der hier die Saone (spr. Sohne) aufnimmt, hat sehr wich-
tige Seidenfabriken und 140,000 Einwohner. — Nimes (spr.
Nihm), Stadt, südlich von Lyon und westlich vom Rhone, öst-
lich von den Scvenncn, in der Nähe des Mittelländischen Mee-
res, mit bedeutenden Seidenfabriken und vielen Römischen Al-
terthümern, worunter ein großes wohlerhaltenes Römisches Am-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Philipp_i Ludwig Philipp Nancy Metz
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropa Frankreich Corsica Afrika Asien Amerika Amerika Paris Paris Nantes Paris Brest Nantes Atlantischen_Meeres Frankreichs Rouen Paris England Rouen Lille Rheims Paris Frankreich Rheins Rheims Frankreichs Rhein Theiler_Lyon Paris Frankreich Nimes Lyon Mittelländischen_Mee-
Dr. Kermann Warschauers
bungsbuch
zum bersetzen aus dem Deutschen in das Lateinische
im Anschlu an die gebruchlichsten Grammatiken, besonders an die von Ellendt-Seyffert
herausgegeben von
Dr. Conrad G. Dietrich,
Oberlehrer zu St. Afra in Meien. *
Teil I: Aufgaben zur Einbung der Kasusrehre. 5. Aufl. 1 M. 20 Pf. Wokabutarium dazu (alphab. Phraseol.) 40 Pf., zus. geb. 2 M. Wrterverzeichnis dazu (nach den bungsstcken geordnet) 40 Pf.
Teil Ii: Aufgaben zur Wiederholung der Kasuslehre und zur Kiniibuug der brigen Syntax. 5. Aufl. 1 M. 60 Pf. Wokabularium dazu (alphab. Phraseol.) 60 Pf., zus. geb. 2 M. 50 Pf. Wrterverzeichnis dazu (nach den bungsstcken geordnet) 40 Pf.
Diese votrefflichen bungsbcher sind zum Gebrauche empfohlen (bezw. genehmigt) worden von den knigl. bayerischen, schsischen und wrttembergischen Kultusministerien, von den knigl. Prov.-Schul-Kollegien zu Potsdam, Breslau u. Magde-brg, vom groherzogl. Oberschulrat zu Karlsruhe, vom kaiserl. Oberschulrat zu Straburg i. E., von der kniglichen Regierung zu Dsseldorf u. a. und sind an etwa 150 hheren Lehranstalten eingefhrt.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
280
Niederlande,
und Höhe als durch ihren Baustyl und architektonischen Schmuck
den Namen von Pallästen verdienen, mit dazwischen liegenden
Gärten, Promenaden und Alleen abwechseln. Die Straßen sind
regelmäßig, gut gepflastert, zum Theil schnurgerade und von aus-
gemauerten Kanälen oder sogenannten Gragten durchschnitten, zwi-
schen welchen und den Häusern auf beiden Seiten Lindenalleen
stehen.
Rotterdam ist nach Amsterdam die wichtigste Stadt Hol,
lands und hat die Form eines Dreiecks, dessen längste Seite an
der Maas liegt, von welcher auch ein Arm einen Theil der Stadt
durchfließt. Dieser Fluß bespült die Südseite von Rotterdam und
nimmt hier die durch die Stadt fließende Rotte - auf. Aus dem
von der Maas gebildeten Hafen können die Schisse in den die
Stadt durchschneidenden tiefen Kanälen bis zu den Häusern der
Kaufleute gelangen. Rotterdam gewährt besonders von der Maas-
seite einen herrlichen Anblick und bietet überhaupt ein freundliches,
heiteres Ansehen dar, welchem auch das Innere entspricht, denn
die Straßen sind breit, gut gepflastert und an den Seiten mit
Trottoirs versehen, die Kanäle oder Gragten mit schönen Häusern
und schattenreichen Alleen eingefaßt, und die Häuser selbst, mei-
stens von 5 bis 6 Stockwerken, gewähren durch ihre Reinlichkeit,
durch ihre mit heitern Farben bemalte Außenseite und spiegelhellen
großen Fenster einen gefälligen Anblick. Die Herrenstraat und der
mit Bäumen bepflanzte und ansehnlichen Gebäuden besetzte Kai
längs der Maas, die eine sehr angenehme Aussicht auf die von
Schiffen belebte Maas darbietet, sind die schönsten Straßen der
Stadt.
Mastricht. Das in dem St. Petersberge durch Menschen-
hände entstandene Labyrinth von unterirdischen Gängen erstreckt sich
sehr weit. Die Arbeiter, die in diesen finstern sich auf die verschieden-
artigste Weise durchkreuzenden Gängen mit Steinbrechen beschäftigt
sind, würden sich darin verirren, wenn nicht der Instinkt ihrer Hunde
oder Pferde sie wieder auf den rechten Weg zurückführte. Die an
diesem Orte herrschende Dunkelheit und Stille ist so groß, daß man
sich außerhalb der bewohnten Welt versitzt glaubt; es scheint ein
unermeßliches Grab zu seyn, in welchem man sich befindet; viele
Tausende von Menschen könnten darin wohnen, wenn sie Lebens-
mittel und Licht hätten. Während der blutigen Kriege, von denen
die Niederlande früher heimgesucht wurden, flüchteten die Bewoh-
ner Mastrichts und der Umgegend in diese Unterwelt. Ein Rei-
sender (der Buchhändler John Murray in London) erzählt von sei-
nem Besuche dieser Höhle folgendes: „Nachdem wir die zahlrei-
chen Festungswerke von Mastricht überschritten und '/, Stunde
lang an den malerischen Ufern der Maas entlang gegangen waren,
kamen wir am Fuße des Hügels an, auf welchem das neue Fort
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
264
Niederlande.
der Rhein Deutschland und gelangt in das Königreich der Nieder«
lande, wo der bisher ungetheilte und majestätische Strom vielfach
sich theilt und immer schwacher wird. Er theilt sich nämlich zuerst
in den nördlich fließenden Arm, welcher unter dem Namen Rhein
seinen Lauf nach Arnheim nimmt — und in den südlichen Arm,
welcher die Waal heißt. Seit 1720 aber hat man von der Waal
aus bei dem Dorfe Pannerden einen Kanal gegraben, wodurch
das alte Bette des Stromes nun größtentheiis vertrocknet ist; durch
welchen Pannerdenschen Kanal jetzt die Gewässer des Rheins, nach-
dem sie sich von der Waal getrennt haben, nach Arnheim fortflie-
ßen. Doch ehe dieser Rheinarm dahin kommt, theilt sich derselbe
wieder und bildet die sogenannte neue Assel (eigentlich ein Ka-
nal, den der Römische Feldherr Drusus graben ließ), die sich bei
Doesburg mit der alten Assel vereinigt und zuletzt sich nach einem
Laufe von 25 Stunden, unterhalb Campen in den Zuydersee er-
gießt. Von Arnheim bis Wageningen und Rhenen vorbei bleibt
der Name Rhein, aber hierauf heißt der Fluß Leck. In der
Nähe von Wyk by Duurstede, von wo sonst dieser Rheinarm mir
vollem Strome nach Utrecht floß, geht jetzt nur noch ein sehr schwa-
cher Arm, der krumme Rhein genannt, dahin. Binnen ge-
genüber ist schon vor mehrern Jahrhunderten aus dem Leck ein
Kanal gegraben worden, welcher bei Rheinhusen vorbei nach Utrecht
geht, und gewöhnlich die Va art heißt, auf welchem beträchtliche
Schiffe nach Utrecht und von da weiter nach Amsterdam gelangen
können. Unterhalb Binnen sondert sich wieder ein kleiner Arm
ab, den man die Holländische Assel nennt, die in der Ge-
gend von Asselmonde, 1 Meile oberhalb Rotterdam, sich in den
Theil der Maas ergießt/ welcher die Merwe heißt. Der Leck
geht weiter bei Schoonhoven vorbei und vereinigt sich oberhalb
Erimpen op de Leck mit der Maas oder Merwe. Von dem Rhein-
arm, der nach Utrecht gelangt ist, geht abermals ein Arm ab,
welcher die Vecht genannt wird und sich nach einem achtstündigen
Lause bei Muyden in den Zuydersee ergießt. Der übrige Rhein
fließt, unter dem Namen dev alten Rheins, nach Leyden, wo
er beinahe einem Graben ähnlich sieht. Bei Rhynsburg vor-
bei kommt endlich dessen kleines Gewässer nach Katwyk op Rhin
(3 Stunden von Leyden), wo er eine halbe Stunde davon sich noch
zu Anfange dieses Jahres in den Sand verlor, indem die entstan-
denen Dünen den bei Katwyk op Zee befindlichen Ausfluß des
Rheins in das Meer verstopft hatten. Da auf solche Weise ein
großer Theil dieses Rheingewässers sich durch den Sand durchsin-
tern mußte und dadurch in den für Holland, so ungemein wichti-
gen Dünen große Verheerungen anrichtete: so haben die Holländer
vor etwa 20 Jahren die Dünen östlich von diesem Dorfe durch-
brochen und durch einen breiten -und tiefen Kanal, dem alten
Rhein einen Abfluß in das Meer verschafft. Damit sowohl der
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Frankreich« 163
Lis an den Knopf 437 Va Französische F. Die Zahl der Stufen
beträgt 725.
Rouen, einst die Hauptstadt der Normandie, setzt durch
ihre Baumwollenfabrikation jährlich ein Kapital von 4.0 Millionen
Thaler in Umlauf. Wer die Bedeutung des dasigen Kunstfleißes
und Verkehrs kennen lernen will, muß an einem Freitage die Halle
besuchen, wo aus einem Umkreise von mehreren Meilen die Ge-
spinnste von Baumwolle, Flachs und Hanf, Leinwand rc. aufge-
häuft und feil geboten werden. Man rechnet den Werth der ver-
kauften und bestellten Waaren in jeder Woche auf 250,000 Rthlr.,
und in dieser Summe ist der Ertrag der großen Baumwollen-
spinnereien in und um Rouen nicht begriffen, die ihre Fäden un-
mittelbar den Webestühlen oder dem Auslande überliefern.
Orleans. Zum Andenken der leniine d’Arc oder Jung-
frau von Orleans, welche am 8. Mai 4.429 die Stadt von der
Belagerung der Engländer befreite, ist eine Statue derselben hier
errichtet, und jährlich wird der Rettungstag durch eine Feier be-
gangen. Diese Jungfrau wurde 4.410 zu Domremy im jetzigen
Dep. der Maas geboren und war die Tochter eines Landmannes.
Frankreichs Zustand war damals sehr traurig. Sein rechtmäßiger
König Karl Vii. befand sich in großem Gedränge, indem die
Engländer einen beträchtlichen Theil des Landes inne hatten, und
mit ihren allenthalben siegreichen Waffen 4428 vor Orleans dran-
gen und es belagerten; mit dessen Fall auch das Unterliegen Karls
entschieden zu seyn schien. Unsere Jungfrau nahm sich das Un-
glück ihres Vaterlandes zu Herzen, und zur Schwärmerei geneigt,
glaubte sie sich durch himmlische Erscheinungen von Gott aufge-
fordert, Orleans zu entsetzen und Karin zur Krönung nach Reims
zu führen. Sie ging im I. 1429 zum König, der nach einigem
Zweifeln ihr glaubte, und sie nach Orleans zum Entsatz abschickte.
Er gab ihr eine vollständige Ritterrüstung und ließ sie, eine Fahne
tragend, vor dem Heere herziehen. Eine ungemeine Begeisterung
weckte die Gegenwart der Gott geweihten Jungfrau in dem Heere.
Klug benutzten die Französischen Heerführer den hierdurch erregten
Enthusiasmus, so daß sie überall der Sieg begleitete. Zuerst zog
sie in das belagerte Orleans ein, und nöthigte die Engländer, die
Belagerung aufzuheben. Hierauf führte, sie den König nach Reims,
wo er den 17. Julius 1429 gekrönt wurde. Die Engländer sam-
melten indessen neue Kräfte, und da sie die Stadt Compiegne be-
lagerten, warf sich die Jungfrau in die belagerte Stadt, hatte
aber das Unglück, bei einem Ausfalle den 25. Mai 1430, gefan-
gen zu werden. Von einem geistlichen Gerichte als Zauberin und
Ketzerin zum Feuertods verurtheilt, ward sie am 30. Mai 1454.
zu Rouen langsam und lebendig verbrannt.
Bordeaux ist die Hauptstadt der altfranzösi'schen Landschaft
Guienne und eine der wichtigsten Handelsstädte Frankreichs. In
41 *
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vii Karl Karls Gott Karin Julius
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rouen Rouen Frankreichs Reims Reims Rouen Frankreichs
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Frankreich.
143
rouse, woraus das Wasser für den östlichen und westlichen Theil
des Kanals vertheilt wird. Dieses Bassin erhalt sein Wasser aus
dem weit größern Bassin von St. Ferreol, dem der ganze Ka-
nal seine Fortdauer verdankt. Dasselbe befindet sich zwischen zwei
Bergen des schwarzen Gebirges, empfängt das Wasser eines Wald-
baches, hat 1 Stunde im Umfange, und wird von diesen beiden
Bergen und einem kolossalen, gemauerten, 216 F. dicken, 2400 F.
langen und 160 F. hohen Damme gebildet. Dieser Damm halt
die 99 F. tiefe, gegen 900,000 Kubiktoisen oder etwa V° mehr als
der ganze Kanal enthaltende Wassermasse auf, und hat tief unten
zwei über einander befindliche Gewölbe. Am Ende des höhern Ge-
wölbes sind 3 große messingene Cylinder angebracht, mit 3 Häh-
nen verschlossen. Oeffnet man diese, so stürzt das Wasser mit
furchtbarem Geräusche in das untere Gewölbe, und gelangt so wei-
ter in das Bassin von Naurouse, wo sich das Wasser nach O. und
nach W. zur Speisung des Kanals vertheilt. 8 bis 10,000 Men-
schen haben von 1667 bis 1681 an diesem Kanäle gearbeitet, den
Ludwig Xiv., mit einem Kostenaufwands von 17 Vr Mill. Livres,
hat erbauen lassen.
Die Sevennen oder Cevennen find ein ziemlich rauhes
Gebirge, das nördl. von den Ostpyrenäen, zwischen den Flüssen
Tarn und Herault beginnt, und im weitern Sinne, zwischen der
obern Loire auf der Westseite und dem Rhone und der Saone
auf der Ostseite bis westlich von Chalons sur Saone zieht, und zu-
letzt in der Gegend von Dijon in eine Kette von Hügeln sich ver-
läuft, welche Idoles d’or (Goldhügel) heißen, und an welcher die
Burgunder Weine wachsen. Einzelne Theile dieses Hauptgebirgs-
zuges, der seine größte Höhe in der Gegend der Quellen des Al-
lier und der Loire erreicht, wo der fast 6200 F. hohe Mont Me-
zin sich erhebt, führen wieder besondere Namen, darunter die im
engern Sinne sogenannten Sevennen nördlich von Montpellier an-
fangen, und sich bis zu dem Lozüre-Gebirge, einem andern Ge-
birgszweige der Sevennen im weitern Sinne, erstrecken, und aus
drei Bergreihen bestehen. Die erste derselben ist unter dem Na-
men der Garriguen bekannt, öde, traurige Kalkhügel, mit gan-
zen Strecken nackter, verwitterter Felsen, meistens ohne alle Spur
von Vegetation und nur an einzelnen Stellen mit Heidekraut,
Moosen und Zwerggebüschen bewachsen. Die zweite Reihe bilden
Berge mittlerer Höhe, um vieles fruchtbarer als die Garriguen und
meistens enge, doch ziemlich fruchtbare Thäler einschließend, in wel-
chen die Kastanien - und Maulbeerbäume vorzüglich gedeihen, und
die zahlreiche Bevölkerung im Seidenbau und Seidenfabrikation ihre
Hauptnahrung findet. Die dritte Bergreihe bildet das Hauptge-
birge, dessen höchster Gipfel, der Esperón eine der schönsten und
ausgedehntesten Aussichten bis zum mittelländischen Meere, den Pie-
monteser Alpen und den Pyrenäen darbietet.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Belgien.
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baut wird. Auch bekommt dieses Gewächs nach dem dritten Jahre
holzige Stamme, welche als Brennmaterial in den holzarmen Ge-
genden Belgiens in Werthe stehen. In mehreren Gegenden wächst
eine andere Art Ginster, Stachelginster (Illex Europaeus)
genannt, welcher wegen seiner vielen Stacheln sehr zu Hecken taug-
lich ist, und im dürrsten Boden fortkommt. Wo es an Futter
für das Vieh fehlt, werden ihm die Blätter und die Stängel da-
von klein geschnitten gegeben.
Die Belgier theilen sich in Flamänder und Wallo-
nen. Jene bewohnen den nördlichen Theil Belgiens oder die
Provinzen Belgisch-Limburg, Südbrabant, Antwerpen, Ost- und
Westflandern; diese den südlichen Theil oder die Provinzen Hen-
negau, Namur, Lüttich und Belgisch-Luxemburg. Jene reden die
Flämische, diese die Wallonische Sprache. Die erstere ist
ein höchst verdorbener Dialekt der Deutschen, der weder Hollän-
disch noch plattdeutsch ist, aber mit dem Holländischen die meiste
Aehnlichkeit hat. Die Wallonische Sprache ist ein eben so im
höchsten Grade verdorbenes Französisch, wie das Flämische ein ver-
dorbenes Deutsch ist*). Beide Sprachen, sowohl die Flämische als
Wollonische, sind bloß Volkssprachen geblieben, ohne sich zu Schrift-
sprachen mit einer Literatur zu erheben. Dagegen ist die Franzö-
sische Sprache, vorzüglich seit der Zeit, daß Belgien mit Frank-
reich vereinigt war, unter den Gebildetern immer herrschender ge-
worden, und die hier erscheinenden Bücher sind Französisch ge-
schrieben, welches auch gewöhnlich Gerichtssprache ist.
Die Flamänder gleichen in ihrem Aeußern, in ihrer Le-
bensart und manchem Eharakterzuge dem Holländer. Sie sind
eben so nüchtern, einfach in ihrer Lebensweise und beharrlich, eben
so arbeitsam, thätig und kaufmännisch gesinnt, eben so ehrlich im
Handel und gewissenhaft in ihren Versprechungen, eben so zurück-
haltend und verschlossen, aber fest in der Freundschaft, sobald man
ihr Zutrauen gewonnen hat, eben so schwerfällig und phlegmatisch,
*) Zur Probe der Aehnlichkeit des Wallonischen mit dem Französi-
schen lassen wir hier ein Stück aus einem Vvlrsliede folgen:
' Wallonisch Franzö fisch
J’aveu de lar Som m’ planchi
Et del bire cm cave,
Y son bu et to magni
Esse Don-l’y leï bille tave
Kan y vont a voyeche,
Y fa renply leu Seiche,
On nelle scareu wagni a fai
ï’o renpli leu boyai
Envois du lard sur mon grenier,
Et de la bière dans le cave,
Ils ont tout bu et tout mange',
Ils n’ont laissé que la table.
Quand ils vont en voyage
Il faut remplir leurs Sacs,
On ne sauroit gagner fur à mesure,
Pour remplir leurs boyaux.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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